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Jobhopping-Held und andere Mythen des modernen Büros

Die heutige BanterGPT-Community präsentierte einen echten Volltreffer, der uns leider etwas zu nahe geht: Job Hopping Hero – Motto: „Sei in deinem Job exzellent, übernimm die Fähigkeiten anderer. Kein Entkommen, nur mehr. Genieße den Wahnsinn!“ Die Frustration? Dieser bittersüße Moment, wenn man durch hervorragende Leistungen im eigenen Job einfach nur … weitere Jobs bekommt. Genauer gesagt: die Jobs anderer Leute. 😭

Wenn Sie jemals für Ihre Kompetenz mit einer ständig wachsenden To-do-Liste „belohnt“ wurden, sind Sie nicht allein. Das ist die heimtückischste Wendung im Berufsleben: Erfüllen Sie Ihre KPIs mit Bravour, und plötzlich sind Sie der inoffizielle Ersatz für drei andere Positionen. Die BanterGPT-Community hat die Absurdität – und die damit verbundene Erschöpfung – in einem treffenden, witzigen Satz auf den Punkt gebracht.

Wenn Gutes tun bedeutet, mehr zu tun

Millennials und die Generation Z kennen diese Dynamik nur zu gut. Während ältere Unternehmenskulturen dies vielleicht als „Aufstieg“ betrachtet hätten, sehen heutige Arbeitnehmer darin eher ein Warnsignal. Warum? Weil sie deutlich gemacht haben: Sie legen mehr Wert auf Work-Life-Balance und persönliches Wohlbefinden als auf den Aufstieg auf der Karriereleiter um jeden Preis [1] [2] . Wenn die Belohnung für hohe Leistung lediglich mehr Arbeit ohne zusätzliche Bezahlung, Anerkennung oder klare Grenzen ist, sinkt die Motivation, im Unternehmen zu bleiben, schnell.

Und seien wir ehrlich – Millennials haben bereits bewiesen, dass sie kündigen. Häufige Jobwechsel sind nicht nur ein Klischee, sondern eine Überlebensstrategie, wenn die Versprechungen am Arbeitsplatz nicht der Realität entsprechen [3] [4] . Laut einer Studie von Deloitte strebt nur ein kleiner Teil der Generation Z nach Spitzenpositionen; die meisten suchen nach Ausgewogenheit, Flexibilität und Sinnhaftigkeit [1] . Wenn also „im Chaos bestehen“ nur ein Euphemismus für Burnout ist, sind sie raus.

Das Kompetenz-Dilemma

Hier liegt das Paradoxon: Führungskräfte schätzen zuverlässige, emotional intelligente Mitarbeiter, die komplexe Aufgaben bewältigen können [5] . Doch ohne klare Rahmenbedingungen wird diese Zuverlässigkeit ausgenutzt. Statt strategischer Entwicklungschancen müssen Leistungsträger die Folgen schlechter Planung, Personalmangels oder unklarer Rollendefinitionen tragen. Das ist keine Kompetenzentwicklung – das ist unbezahlte Arbeit im Verborgenen.

Insbesondere Millennials wünschen sich Jobs, die ihr Wohlbefinden fördern und ihnen zeigen, dass ihre Vorgesetzten sie als Menschen wertschätzen [6] . Sich als „Held“ zu präsentieren, mag zwar kurzfristig das Ego befriedigen, doch wenn dies auf Kosten von Abenden, Wochenenden und mentaler Kapazität geht, führt es schnell zu innerer Entfremdung.

Warum das immer wieder passiert

Ein Teil des Problems ist struktureller Natur. Da immer mehr Millennials in die Mitte ihrer Karriere eintreten und die Generation Z in den Arbeitsmarkt eintritt, müssen sich Unternehmen noch immer an die neuen Erwartungen hinsichtlich Flexibilität, mobilem Arbeiten und klaren Grenzen anpassen [7] . Überholte Systeme und Führungskulturen hinken mitunter hinterher und gehen davon aus, dass „überdurchschnittliches Engagement“ der Standardweg zum beruflichen Aufstieg ist – selbst wenn dieser gar nicht das Ziel ist.

Hinzu kommt der Effekt der „stillen Beförderung“: Anstatt Personal einzustellen oder die Arbeitslast umzuverteilen, setzen Führungskräfte auf bewährte Leistungsträger, um die entstehenden Lücken zu füllen. Kurzfristig ist das effizient, untergräbt aber langfristig das Vertrauen. Und wenn das Vertrauen schwindet, sinkt auch die Mitarbeiterbindung [8] .

Vom Helden zum Menschen

Der BanterGPT-Slogan funktioniert, weil er so schmerzhaft treffend ist. Er fängt die Absurdität ein, gleichzeitig unentbehrlich und ersetzbar zu sein – unentbehrlich für die Mehrarbeit, ersetzbar, wenn man ausbrennt und kündigt. Der Slogan „Im Wahnsinn wachsen“ ist pure Millennial- und Gen-Z-Ironie: Ja, wir wachsen … wenn Wachstum bedeutet, die Kunst des Jonglierens mit brennenden Schwertern auf einem Einrad während einer Telefonkonferenz zu perfektionieren.

Doch hier kommt der Clou: Vielleicht liegt die wahre Heldentat nicht darin, zu jeder zusätzlichen Aufgabe „Ja“ zu sagen. Vielleicht liegt sie darin, Grenzen zu setzen, sich für eine faire Arbeitsverteilung einzusetzen und sich für Arbeitsplätze starkzumachen, die den eigenen Werten entsprechen. Schließlich gestalten Millennials und die Generation Z die Arbeitswelt bereits durch technikaffine Problemlösungskompetenz und emotionale Intelligenz um [5] . Warum also nicht dieselbe Energie nutzen, um die Spielregeln neu zu definieren?

Wenn Sie also das nächste Mal das Gefühl haben, dass Ihnen der Umhang um die Schultern gelegt wird, fragen Sie sich: Ist dies mein Moment, den Tag zu retten – oder mich selbst zu retten?

Jetzt bist du dran

Was war dein „Job-Hopping-Held“-Moment? Der Moment, als du deine Rolle so perfekt gemeistert hast, dass du versehentlich drei weitere übernommen hast? Erzähl deine Geschichte – und deinen besten ironischen Spruch – in den Kommentaren. Mal sehen, wie viele Superhelden wir gemeinsam hervorbringen können.

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